Gedichte

  Ich schreibe gerne Gedichte,  auch zu meinen Bildern. An manchen Tagen fließen sie wie    

  aus einem Guss auf das Papier.

  Dies soll nur ein kleiner Vorgeschmack sein.

  Ich plane, sie gemeinsam mit ein paar Bildern, als Buch zu veröffentlichen.

 

Erfolgreich

 

Erfolgreich sein,

erstrebenswert,

Geld und Macht,

klar definiert,

Reichtum und Fülle,

Lorbeerkranz und Firlefanz.

 

Alles fest im Griff!

 

Oder?

 

Atmen und lieben,

ruhen und fühlen,

geben und nehmen,

teilen,

mich mitteilen,

mich ausdrücken,

Eindruck hinterlassen,

loben und danken,

wieder atmen und lieben,

geben und nehmen,

ruhen und fühlen,

 

eben  -  erfolgreich  Sein.

 

Poltern

Ich habe Lust altes Geschirr zu zerschlagen.

Ich habe Spaß,

schon bei der Vorstellung,

wie es kracht und scheppert.

 

Es ist nicht blinde Wut, die mich antreibt,

keine Zerstörungswut.

Nein, aber aus dem Alten lässt sich Neues erschaffen,

auf dem alten Fundament kann ich ein starkes Haus bauen.

 

Ich habe Lust auf Radau, auf Lärm,

auf Ausprobieren, auf Krachen,

es krachen lassen,

auf Feiern, auf Experimentieren,

auf Starten und Durchstarten,

auf Abheben und Fliegen.

 

Ich bin ein Poltergeist!!!

Wow!

 

 

Anderland

Sich berühren

ergreifen

begreifen

berührt werden

berührt sein

küssen

aufgehen,

offen sein,

offen sein,

loslassen,

sich fallen lassen,

schwelgend

seufzend

laut aufstöhnend

      ins

Anderland

 

 

 

 Moment mal

 

Halte mal kurz inne.

Wer ich?

Ja du!  -  Siehst du mich ?

Nimmst du mich wahr, in diesem Moment?

So einzigartig, so einmalig, wie ich jetzt bin, in diesem Moment.

Niemals wieder werde ich so sein,

und wenn auch nur ein Windhauch ins Haar weht oder ich die Nase rümpfe.

Äußerlich.

 

Innerlich geht es noch schneller.

Die Veränderung findet in einem Bruchteil einer Sekunde statt.

Ich kann so Vieles gleichzeitig fühlen,

gleichzeitig sehen hören und riechen.

 

Jeder Moment ist so reich,

so unfassbar reich,

so voll.

 

Nimmst du mich wahr?

Ich bin es, ich spreche zu dir.

ja genau,  -  ich bin dieser Moment.

Ich bin du   -   in diesem Moment   -   so unfassbar reich!

 

Und tschüß!   -   Huch!   -   Schon weg?

Macht nichts!

Schon ist ein neuer Moment da,

so unfassbar reich   -   jeder wie der andere!

                                                                                                              Marlis Schröder 7.Mai 2017

 

 

Was und Wo 

In einem Land

ohne Schatten, ohne Licht,

schwebend zwischen Himmel und Erde,

ohne Gewicht, und doch schwer wie ein Stein.

Lebte ich einst, oder war ich dort tot?

Um mich herum Gestalten und lebendige Urgewalten.

 

Hab ich etwas gesehen, hab ich etwas gefühlt?

Zusammen oder getrennt?  -  Wovon?

Alleine, ohne mich, verloren 

-   ein Nichts!

 

Es kommt näher  -  Alles!

Wabernd hüllt es mich ein, lullt mich ein,

ungesehen, ungefühlt, aber beeindruckend.

 

Bäume sind da, sie zuerst.

Luft ist da, ausdrücklich!

Tiere und Blumen, Farben.

Menschen zuletzt, nehme ich wahr, immer näher.

 

Ich lasse es zu, lasse euch näher kommen,

Schatten und Licht,

Wind und Regen,

dringen in mich, blähen und weichen mich auf,

gehen in mir spazieren,

sehen sich um, nehmen Maß.

Viel Raum, aber auch viel Enge, bis zum Rand gefüllt!

Mit Nichts?

Mit Allem?

 

Ausdrücklich mit Leben!              

                                                                                     Marlis Schröder 4.Mai 2017

 

 

Zeremonienmeister des Herzens

                                               Wer bist du?

                                                               Was tust du?

                                                         Du lässt die Liebe hinein und zeigst ihr keinen Ausweg, keinen Ausgang.

 

                                                       Sie dreht und wendet sich,

                                                                  Will sich bewegen, will Tempo machen, doch du ziehst die Bremse an.

                                                   Sie aber, sie lässt sich nicht bremsen,

                                                                                           sie füllt das ganze Herz aus

                                                                                                                 und pocht wild gegen die Wand.

                                                     Sperr sie nicht ein, lass sie los.

                                                                                 Sie will doch zurück,

                                                                                       zurück zum Ausgangspunkt, den Kreislauf schließen.

                                                            

                                                             Mach deinen Job.

                                                                           lass nur hinein, was auch hinaus darf.

                                                                                        Sonst bilden sich Steine, dann Mauern im Herzen,

                                                                                                                                               und es hört auf zu schlagen.

Marlis Schröder, 2012

 

 

          Zu diesem Gedicht gibt es auch ein Bild:

 

Baum des Lebens

 

Es ist ein Wunder, dass es dich gibt.

Der Wind hat einen Samen in die Lüfte geschickt und so bist du hier gelandet.

Die Erde öffnet sich und lässt dein Eindringen zu, deine Wurzeln finden Halt in ihr.

Meine positiven Gedanken geben dir Kraft und lassen deine Stamm immer stärker werden.

Jede Astgabel steht für eine Entscheidung, die ich getroffen habe.

Jedes Jahr startest du mit frischer Kraft und frischem Grün.

Deine Krone spendet mir Schatten zum Ausruhen und ich genieße das Farbenspiel der Blätter im Herbst.

Deine Früchte stehen für die Gedanken, die ich in die Tat umgesetzt habe.

Es werden jedes Jahr mehr.

Ich stehe in einem Meer aus Früchten.

Es ist Zeit für die Ernte.   Ich muss nur zufassen.   Freudig!   Genussvoll!

Die Ernte strengt mich an!      Noch!

Der Herbstwind muss kommen und mit Leichtigkeit Schwung in mein Handeln bringen.

Danach darf ich ruhen, frische Gedanken sammeln.

Und im nächsten Jahr wird der Sturm schon im Frühling brausen,

die Gedankenknospen sprießen.

Ein Feuerwerk der Blüten bricht auf.

Das Leben explodiert,

kraftvoll

und

lebensfroh,

verwurzelt,

geerdet,

zuhause, in mir!

                                                                                                                                                                                                        Marlis Schröder  2012

Vor der Tür

So stehe ich hier,

vor der Tür.

Sie ist verschlossen.

 

Ich habe es nicht gemerkt,

nicht wahrgenommen.

Wann ist es passiert?

 

Immer wieder ist es so,

ich weiß nicht warum und wann es geschieht.

Aber immer wieder stehe ich hier

vor der verschlossenen Tür.

 

Hier ist es auch ganz schön,

manchmal,

für kurze Zeit.

Aber diese Weite

  -  ich fühle mich verloren.

 

Da drinnen wohnt die Freude

und hat mich ausgesperrt.

 

Aber ich finde den Schlüssel

immer wieder,

irgendwo

woanders,

draußen in der Welt

und schließe die Tür auf,

die Tür zu mir und meinem Herzen

und ruhe mich aus

in der Geborgenheit meiner Lebensfreude.

 

Aber ich finde den Schlüssel.

 

Weitere Gedichte sind ab ca. August als Buch erhältlich.

Ich nehme Vorbestellungen entgegen.